„Glaube an das, was noch nicht ist, damit es werden kann!“

- Deutsches Sprichwort

PSYCHOTHERAPIE FÜR KINDER UND JUGENDLICHE MIT DEM SCHWERPUNKT VERHALTENSTHERAPIE

In unserer Praxis bieten wir für Kinder, Jugendliche (und ihre Eltern) Psychotherapie an. Die Ursache psychischer Probleme kann unterschiedlich sein. Zu Beginn der Therapie erfolgt eine diagnostische Abklärung.

Jedes Kind, jeder und jede Jugendliche ist individuell und unterschiedlich in seiner/ihrer Entwicklung. Manchmal kann es Phasen im Leben eines Kindes oder Jugendlichen geben, die belastend sind und länger andauern. Wenn die Bewältigung des Alltags jedoch erschwert ist, ein hoher Leidensdruck besteht und die Probleme über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, kann dies ein Hinweis auf eine psychische Störung sein.

Leidet ihr Kind z. B. unter langbestehenden Symptomen (länger als 2 Wochen) wie Traurigkeit, Aggressionen, Ängste, Mobbing, Selbstwertproblemen und Schlafstörungen, kann eine Psychotherapie helfen.

LIEBE KINDER UND JUGENDLICHE

in der Verhaltenstherapie unterstützen wir Dich bei Problemen mit Dir selbst, bei Konflikten in der Familie, in der Schule und mit Freunden und helfen Dir dabei, eigene Lösungswege zu finden, damit Du wieder zufrieden mit Dir und deiner Umwelt bist. Wenn Du Fragen hast, kannst du uns gern anrufen oder eine E-Mail schreiben. Wir klären dann in einem vertraulichen Gespräch, ob eine Psychotherapie angebracht ist oder Du eine andere Unterstützung benötigst. Wir sind da und freuen uns auf Deinen Anruf.

LIEBE ELTERN

fehlen Ihnen als Eltern das Wissen und das passende „Werkzeug“ für die Behebung der Probleme Ihres Kindes? Wir können Sie während der Psychotherapie Ihres Kindes in gemeinsamen Elterngesprächen unterstützen, die momentane Situation zu verstehen und sich bewusst zu werden, worin die Ursachen der Problematik liegen könnten. Wir erarbeiten mit Ihnen erreichbare Ziele. Dabei unterstützen wir Sie, möglicherweise eingefahrene Verhaltensmuster zu verändern, um neue Handlungsmöglichkeiten in Ihren Alltag zu integrieren. 

Für Ihr Kind spielt die Unterstützung seiner nahen Bezugspersonen und seines sozialen Umfeldes eine große Rolle. Die Zusammenarbeit mit Ihnen ist für uns von hoher Bedeutung und ist ein wesentlicher Baustein im Therapieprozess.

Ob eine Psychotherapie angebracht ist, können Sie in unserer Praxis in einem vertraulichen Gespräch oder aber auch telefonisch bzw. per E-Mail klären.

Da wir uns die meiste Zeit in Therapiesitzungen befinden, können wir Ihren Anruf nicht immer persönlich entgegennehmen. Wenn Sie uns jedoch auf dem Anrufbeantworter deutlich Ihren Namen und Ihre Rufnummer  hinterlassen, werden wir uns zeitnah zurückmelden, um ein persönliches Gespräch zu vereinbaren. Link Telefon

Die Qualität unserer therapeutischen Arbeit ist uns wichtig. Wir arbeiten mit wissenschaftlich fundierten Verfahren und bilden uns regelmäßig fort. So können wir Ihnen ein hohes Maß an Fachwissen, Kompetenz und Aktualität gewährleisten.

Haben Sie weitere Fragen, rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail, damit wir Ihr Anliegen klären können. Wir freuen uns auf Sie. 

Im Folgenden finden Sie weitere detaillierte Informationen.

Für Kinder und Jugendliche von 0 bis 21 Jahren bieten wir folgende Therapieformen an:

  • Psychotherapie / Einzeltherapie
  • Kurzzeittherapie
  • Langzeittherapie
  • Elternberatung / Erziehungsberatung
  • Mutter-Kind-Therapie bei Kleinstkindern
  • Krisenintervention

Schildern Sie uns gerne ihr Anliegen. Hierzu nutzen Sie bitte das Kontaktformular.
Weiterhin geben Sie uns einen kurzen Hinweis, sofern Sie eine Kontaktaufnahme via Telefon oder Mail präferieren.


Dipl. Päd. Gönül Tunali-Öztürk

030-81891186

Dipl. Päd. Özlem Güvendi-Gönen

030-23977702

 

Breite Straße 37 – 13597 Berlin

(Eingang über Hertefeldstr. 2)

Termine nach Vereinbarung

Im Folgenden werden die Störungen/Krankheitsbilder, die bei Kindern und Jugendlichen am häufigsten auftreten, dargestellt. Die wichtigsten Informationen werden hierbei nur kurz zusammengefasst.

Bei jeder dieser Erkrankungen ist es unbedingt erforderlich, dass eine Fachkraft das Kind oder den Jugendlichen/die Jugendliche untersucht und die mögliche Störung genauestens diagnostiziert. Auch die Behandlung und Heilung sollte nur unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht und/oder therapeutischer Begleitung erfolgen.

Die folgenden Zusammenfassungen richten sich nach der internationalen Klassifikation der Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Symptome und Diagnosen werden stets aktualisiert und vom Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit gemeinfrei veröffentlicht.

Gründe, bei denen ihrem Kind/Jugendlichen und ihnen als Bezugsperson eine Psychotherapie weiterhelfen kann, können beispielsweise sein:

Angst zählt zu den Grundgefühlen menschlichen Erlebens und Verhaltens. Sie ist biologisch verankert und stellt zunächst eine Schutzfunktion dar. Angst kann sich durch vereinzelte Merkmale bzw. Symptome äußern, die in drei Ebenen eingeordnet werden können:
1.Ebene: Das subjektive Erleben
Die Angst zeigt sich z. B. In Form von Sorgen oder Befürchtungen.
2. Ebene: Das beobachtbare Verhalten
Hier kann sich die Angst bei Kindern im Verhalten z. B. durch Weinen, am Daumen lutschen, Jammern oder Verstecken äußern.
3. Ebene: Die körperlichen Begleiterscheinungen
Die Angst zeigt sich in körperlichen Begleiterscheinungen. Puls- und Atemfrequenz sind erhöht. Die Patientinnen und Patienten leiden häufig unter Symptomen wie Schweißausbrüchen, Zittern, Bauchschmerzen und Übelkeit.

– Soziale Phobien
– Agoraphobie
– spezifische Phobien
Auch Panikstörungen gehören zu den Angsterkrankungen. Panikattacken kommen meist unerwartet und dauern in der Regel zwischen 10 bis 30 Minuten. Bei manchen Menschen können sich Panikattacken auch über einen längeren Zeitraum (bis zu mehreren Stunden) mit abgeschwächten Symptomen erstrecken. Die Reaktionen im Körper werden als (lebens-)bedrohlich erlebt, was die Panik weiter antreibt. Im Kindes- und Jugendalter zeigen sich die Angststörungen vermehrt als Trennungsangst, als Phobie und generalisierte Angststörung.

Kinder oder Jugendliche, die unter Angststörungen leiden, zeigen beispielsweise spezifische Symptome wie:
– Herzklopfen
– erhöhter Pulsschlag
– Zittern
– Schwindel
– Übelkeit und Erbrechen
– Bauchschmerzen
– Atemnot
– Durchfall
– Schweißausbrüche
-Hitzewallungen

Die Ursachen für die Entstehung einer Angststörung können sehr unterschiedlich sein. Manche Menschen haben eine genetische Veranlagung zu Angsterkrankungen und entwickeln schneller als andere eine Angststörung. Aber auch frühkindliche traumatische Erlebnisse oder eine zu starke Überbehütung in der Kindheit können eine Angststörung auslösen. Faktoren wie Stress oder negative Lebensereignisse können ebenfalls zu der Entwicklung einer Angststörung beitragen.

Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) äußert sich in drei Kernsymptomen:
– Hyperaktivität
– Unaufmerksamkeit
– Impulsivität
Hyperaktive Kinder oder Jugendliche zeigen beispielsweise folgende Verhaltensweisen wie:
– unruhiges Verhalten
– sie haben Schwierigkeiten, still zu sitzen
– sie sind ständig in Bewegung
– sie sind sehr sprunghaft in ihren Gedanken
– sie reden pausenlos dazwischen

Unaufmerksame Kinder oder Jugendliche zeigen beispielsweise folgende Verhaltensweisen wie:
– Konzentrationsschwierigkeiten
– sie sind sehr leicht ablenkbar
– sie zeigen wenig bis keine Ausdauer beim Spielen
– sie haben Schwierigkeiten, Aufgaben auszuführen und bei Aktivitäten dabeizubleiben
– sie sind auffallend vergesslich
– sie können Aufforderungen nicht vollständig ausführen
– sie haben Schwierigkeiten, z. B. ihre Hausaufgaben konzentriert oder vollständig zu erledigen
Impulsive Kinder oder Jugendliche zeigen beispielsweise folgende Verhaltensweisen wie:
– sie reden viel und pausenlos
– sie haben sehr wenig Geduld
– sie platzen in Gespräche oder Spiele hinein
– sie verlieren oft Gegenstände
– sie können nur schwer abwarten, bis sie an der Reihe sind
– ihr Verhalten ist sehr sprunghaft
Die Verhaltensauffälligkeiten für die Diagnose ADHS sollten über einen längeren Zeitraum andauern und wenigstens über sechs Monate zu beobachten sein. Auch sollten die Symptome bereits im Vorschulalter auftreten.

Unter dem Begriff „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS) werden tief greifende Entwicklungsstörungen zusammengefasst. Der frühkindlichen Autismus, das Asperger-Syndrom und der atypischen Autismus, werden dem Begriff ASS zugeordnet.
Beim frühkindlichen Autismus zeigen sich bereits vor dem dritten Lebensjahr eine auffällige und beeinträchtigte Entwicklung v.a. in Hinblick auf Sprache, Kommunikation und Sozialverhalten.
Das Asperger-Syndrom hingegen unterscheidet sich vom frühkindlichen Autismus in einem wesentlichen Punkt. Kinder mit dieser Diagnose zeigen keine Entwicklungsverzögerungen in der Sprache oder in den kognitiven Fähigkeiten. Die Auffälligkeiten sind in der motorischen Entwicklung und der sozialen Interaktion zu beobachten. Kinder mit dieser Diagnose zeigen häufig sehr spezielle Interessen und verfügen meist über eine durchschnittliche Intelligenz.

Symptome bei der Autismus-Spektrum-Störung
Die Symptome einer ASS sind von Kind zu Kind verschieden, aber insgesamt sind drei wesentliche Bereiche beeinträchtigt:
– das Sozialverhalten
– die Kommunikation
– stereotype Verhaltensweisen
Kinder oder Jugendliche mit der Diagnose ASS zeigen in der sozialen Interaktion beispielsweise Symptome wie:
– Augenkontakt wird kaum gehalten
– sie reagieren wenig auf Menschen in der Umgebung
– sie können keinen Aktivitäten mit Gleichaltrigen nachgehen
– sie reagieren ungewöhnlich auf Zuneigung anderer Personen

Kinder oder Jugendliche mit der Diagnose ASS zeigen in der Kommunikation beispielsweise Symptome wie:

sie reagieren wenig auf ihren Namen
sie reagieren kaum auf Kontaktaufnahmen
verzögerte Sprachentwicklung
Kommunikation über Bilder
sinnhafte Sätze können nicht gebildet werden
Sprechen mit Ein-Wort-Sätzen
Echolalie (Gesprochenes wird mehrmals wiederholt)
Verwendung selbst erfundene Wörter (Fantasiesprache)

Kinder oder Jugendliche mit ASS zeigen beispielsweise folgende stereotype Verhaltensweisen wie:

Flatterbewegungen mit Händen oder Füßen
übermäßiges Interesse an bestimmten Objekten (z. B. an Dingen mit Rädern, U-Bahn-Netzen usw.)
zwanghaftes Anordnen (z. B. von Spielzeug usw.)
intensive Beschäftigung mit Spezialinteressen (z. B. übermäßiges Interesse an Zahlen, Nummern, Symbolen usw.)

Die depressive Verstimmung gehört heute zu den häufigsten diagnostizierten Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter. Die Symptome der depressiven Störungen bei Kindern und Jugendlichen zeigen sich auf sehr unterschiedliche Weise. In der Regel lassen sich eine gedrückte Stimmung, Interessenverlust, Freudlosigkeit, Müdigkeit und Energiemangel beobachten. Auch Selbstwertprobleme, Schuldgefühle, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme, eine innere Unruhe, verminderter oder gesteigerter Appetit, Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme, Suizidgedanken oder Suizidhandlungen können auftreten. Bleibt eine starke Depression unbehandelt, so kann sie sich zu einer chronischen Erkrankung weiterentwickeln.

Die Symptome einer depressiven Verstimmung können je nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes/Jugendlichen in unterschiedlicher Form auftreten. Die Depression kann sich im Kleinkindalter in Form von ständigem Weinen, einer erhöhten Reizbarkeit, exzessivem Daumenlutschen, auffälligem Spielverhalten oder Spielunlust, in Schlaf- und Essstörungen zeigen. Im Schulkindalter sind Symptome wie Antriebslosigkeit, Ängste, Appetitlosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsstörungen, Schlafstörungen und Suizidgedanken zu beobachten. In der Pubertät zeigen depressive Jugendliche Verhaltensweisen wie auch jüngere Kinder: starke Antriebs- und Lustlosigkeit und extreme Selbstzweifel, Ängste, Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsstörungen, starke Gewichtsveränderungen, Schlafstörungen, Suizidgedanken, psychosomatische Beschwerden oder sozialen Rückzug.

Was sind die Ursachen?
In der Regel entsteht eine Depression aus dem Zusammenwirken mehrerer Faktoren. Eine genetische Veranlagung, neurobiologische Störungen sowie bestimmte Entwicklungs- und Persönlichkeitsfaktoren (psychosoziale Faktoren) können Auslöser einer Depression sein.

Emotionale Störungen (Umgang mit Gefühlen, Selbstwertprobleme, Selbstunsicherheit)

Zu den häufigsten Essstörungen zählen:
– Anorexia nervosa
  (Magersucht)
– Bulimia nervosa (Bulimie)
Sie ist gekennzeichnet durch ein starkes Untergewicht. Personen, die unter einer Magersucht leiden, zeichnen sich durch ständige irrationale Ängste und eine gestörte Selbstwahrnehmung aus, zu dick zu sein. Häufig üben sie extreme körperliche Aktivitäten aus. Die Nahrungszufuhr wird in der Regel stark eingegrenzt und permanent kontrolliert. Ein induziertes Erbrechen und Abführen ist oft zu beobachten. Die Mangelernährung beeinträchtigt langfristig viele Organe. Es manifestiert sich eine hormonelle Störung (umfassende endokrine Störung), die sich bei Frauen z. B. als Menstruationsstörung (Amenorrhö) zeigt. Bei Männern äußert sich die hormonelle Störung als Interessensverlust an Sexualität und Potenzverlust.

Bulimia nervosa (Bulimie)
Typisch für eine Bulimie sind episodisch auftretende Essanfälle (Heißhunger und Fressattacken), die begleitet werden von der Angst vor Gewichtszunahme. Die Personen neigen zum unkontrollierten Verzehr großer kalorienreicher Mahlzeiten innerhalb kurzer Zeit. Oftmals kommt es auch zum Abführmittelmissbrauch oder es werden entwässernde Medikamente (Diuretika) eingenommen, die zu schweren Problemen mit den Nieren sowie im Magen-Darm-Bereich führen können, z. B. zu Durchfall und/oder zu Verstopfung
Die betroffenen Personen führen häufig Diäten durch, was zu starken Gewichtsschwankungen führen kann.
Die Essanfälle werden kaum als Genuss, sondern vielmehr als krankhafte Gier erlebt. Es treten meist  starke Scham- und Schuldgefühle auf.
Eine Bulimie kann folgende gesundheitliche Schäden verursachen: Veränderungen im Vitamin- oder Elektrolythaushalt, Herzrhytmusstörungen, Stoffwechselveränderungen, hormonelle Veränderungen, z. B. eine unregelmäßige oder ganz ausbleibende Regelblutung bei Frauen. Die Risiken bei einer Schwangerschaft sind stark erhöht, es kommt häufig zu Fehl-und Frühgeburten.
Weitere typische Folgen bei Personen, die an einer Bulimie leiden, sind starke Gewichtsschwankungen. Dabei kann das Gewicht immer wieder in den Bereich eines Über oder Untergewichts geraten. Im Durchschnitt bleibt das Gewicht jedoch im Normalbereich.

Bei der Bulimia nervosa unterscheidet man zwischen zwei Formen:
-Purging-Typ:
Die Betroffenen erbrechen bei diesem Bulimie-Typ nach dem Essen oder nehmen Abführmittel oder harntreibende Mittel ein. Aufgrund dessen ist diese Form der Essstörung im Volksmund bekannt als Ess-Brech-Sucht.
-Non-purging-Typ:
Hier kommt es bei den Betroffenen nicht zum Erbrechen. Auch ein Medikamentenmissbrauch nicht zu beobachten. Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wird übermäßig viel Sport betrieben und zwischen den Essattacken gefastet.
Eine weitere bekannte Essstörung ist die sogenannte Binge-Eating-Störung:
Ähnlich wie bei der Bulimia nervosa kommt es hier zu regelmäßig zu Essanfällen, bei denen die Betroffenen große Nahrungsmengen verzehren. Eine zeitliche Definition von Beginn und Ende der Essanfälle ist jedoch nicht möglich. Im Unterschied zur Bulimie unternehmen Betroffene einer Binge-Eating-Störung nicht regelmäßig etwas, um eine Gewichtszunahme infolge der Fressanfälle zu verhindern. Deshalb sind diese Betroffenen meist übergewichtig.
Die Messung des Körpergewichts hilft bei der Unterscheidung der Essstörungen und ist von Bedeutung, um nicht nur zwischen Anorexia nervosa und Bulimia nervosa, sondern auch der Binge-Eating-Störung zu differenzieren.
Auch sind Mischformen von Bulimie und anderen Essstörungen beobachtbar. Im Krankheitsverlauf einer Essstörung können Wechsel von einer Essstörung in die andere vorkommen, sodass eine klare Abgrenzung nicht immer möglich ist.
Beobachtbare weitere Störungen, die neben einer Essstörung auftreten, sind meist Selbstwertprobleme (z. B. bestimmt das Körperbild über ihr Selbstwertgefühl) und Wahrnehmungsstörungen über den eigenen Körper (die sogenannte Körperschemastörung), d. h., die Betroffenen nehmen sich trotz ihres normalen Gewichts als übergewichtig wahr. Oft gehen einer Essstörung belastende Lebensereignisse voraus (z. B. überfordernde Leistungssituationen, der Tod eines Angehörigen oder traumatische Erlebnisse in der Kindheit und Jugend).

Zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter gehören die hyperkinetischen Störungen. Hier spricht man von einem kombinierten Störungsbild, bei dem einerseits die Symptomkriterien der ADHS (mehr dazu unter ADHS) und andererseits die einer Störung des Sozialverhaltens (mehr dazu unter Störung des Sozialverhaltens) erfüllt sind. Weiterhin sollten die Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten zu beobachten sein.

Mutismus („Stummheit“) ist eine Kommunikationsstörung, wobei keine Defekte der Sprachorgane und des Gehörs vorliegen.  Die Betroffenen sprechen nicht. Mutistische Verhaltensweisen können sowohl im Kindes- und Jugendalter als auch im Erwachsenenalter auftreten.
Es können Verhaltensauffälligkeiten wie sozialer Rückzug, soziale Phobie oder besondere Empfindsamkeit/ Widerstand gegenüber bestimmten Situationen oder Personen als Begleitsymptome auftreten. Unbewusste Blockaden und Traumata, als auch tief sitzende Ängste können eine zentrale Rolle spielen.
Im Jugend- und Erwachsenenalter kann das Schweigen häufig eingebettet sein in eine Depression.

Es gibt verschiedene Formen des Mutismus:
-(S)elektiver Mutismus
Diese Form tritt vorwiegend im Kindes- und Jugendalter auf und ist eine komplexe Verhaltensstörung. Dabei zeigt sich die Unfähigkeit zu sprechen nur in spezifischen Situationen. Das Kind spricht typischerweise zu Hause oder mit engen Freunden, in der Schule oder mit Fremden bleibt es jedoch stumm. Es kommt in vielen Fällen vor, dass die Eltern die Störung ihres Kindes gar nicht mitbekommen und erst durch Lehrer und Freunde des Kindes darauf aufmerksam gemacht werden. Geistige Einschränkungen liegen bei dieser Art des Mutismus nicht vor.

-Totaler Mutismus
Beim totalen Mutismus kann die betroffene Person in keiner Situation mit anderen Personen verbal kommunizieren. Im Gegensatz zum selektiven Mutismus ist der totale Mutismus leichter zu erkennen. Erlebnisse wie Schock oder andere traumatische Ereignisse können diese Störung auslösen
-Akinetischer Mutismus
Der Akinetische Mutismus ist gekennzeichnet durch eine schwere Störung des Antriebes. Man spricht hier von einem neurologischenSyndrom. Der/die Betroffene hat keine Lähmungen und ist wach. Er/sie bewegt sich aber selbst nicht (Akinese), spricht nicht (Mutismus) und zeigt auch keine Emotionen, da hierzu jeglicher Antrieb fehlt. Meist sind Wahrnehmung und Gedächtnis nicht beeinträchtigt.

Man spricht von man einer Enuresis, wenn Kinder, die bereits gelernt hatten, die Blase zu kontrollieren, erneut anfangen, am Tag oder in der Nacht einzunässen.
Im Allgemeinen kann die Enuresis ab dem Alter von fünf Jahren als Störung definiert werden, wenn das Kind körperlich/organisch gesund ist.
In der Regel wird zwischen der primären und der sekundären Enuresis unterschieden.

-Primäre Enuresis
Die primäre Enuresis bedeutet, dass das Baby/Kleinkind von der Geburt an noch nicht gelernt hat, seine/ihre Blase zu kontrollieren.
Ein Kind lernt bis etwa zum fünften Lebensjahr die Beherrschung der Blase. Kinder, die an einer primären Enuresis leiden, haben zuvor die Beherrschung der Blase nicht erlernt. Bei diesen Kindern ist das Sympathikus-Parasympathikus-Nervensystem nicht vollständig entwickelt. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Entwicklungsverzögerung. In diesem Fall kommt es bei Kindern, die älter als fünf Jahre sind, zum wiederholten Einnässen, da sie den Druck ihrer Blase nicht frühzeitig wahrnehmen.

-Sekundäre Enuresis
Die sekundäre Enuresis hingegen bedeutet, dass die betroffenen Personen die Blasenstabilität bereits mindestens für sechs Monate erreicht hatten, jedoch wieder beginnen einzunässen, unabhängig vom Alter. Häufig leiden Kinder zwischen dem fünften und dem achten Lebensjahr an einer sekundären Enuresis.
Man spricht von einer Enuresis nocturna, wenn das Kind vor allem nachts ins Bett einnässt. Nässt das Kind vorwiegend tagsüber ein, so sprechen wir von einer Enuresis diurna. Ist das Einnässen sowohl tagsüber als auch nachts zu beobachten, sprechen wir von einer Enuresis diurna et nocturna.
Was sind die Ursachen?
Enuresis tritt oftmals, aufgrund von Belastungen oder Stress auf. Häufige Begleiterscheinungen sind Depressionen oder auch Hyperaktivität.

Enkropresis bedeutet das wiederholte willkürliche oder unwillkürliche Absetzen von Kot an Stellen, die im soziokulturellen Milieu des betroffenen Kindes dafür nicht vorgesehen sind. Für diese Diagnose muss das Einkoten mindestens einmal pro Monat über die Dauer eines halben Jahres auftreten.
Die Enkopresis ist nicht die Folge einer organischen Erkrankung. Sie kann eine abnorme Verlängerung der normalen infantilen Inkontinenz darstellen oder nach vorhandener Darmkontrolle als Kontinenzverlust betrachtet werden.
Es wird zwischen der primären und der sekundären Enkropresis unterschieden.

-Primäre Enkopresis
Man spricht von einer primären Enkopresis bei Kindern über drei Jahren, die noch nie oder nicht länger als ein Jahr lang gelernt haben, ihren Stuhlgang zu kontrollieren.
-Sekundäre Enkopresis
Von der sekundären Enkopresis wird gesprochen, wenn das Kind älter als drei Jahre alt ist, zuvor über einen längeren Zeitraum den Stuhlgang kontrollieren konnte und es letztendlich erneut zum Einkoten gekommen ist.
Weiterhin wird zwischen folgenden zwei Formen der Enkopresis unterschieden:
Bei der retentiven Enkopresis ist die Ursache eine chronische Verstopfung.
Bei der nicht-retentiven Enkopresis ist die Ursache psychisch bedingt.
Sie kann einzeln als Störung beobachtet werden oder aber auch Teil einer umfassenden Störung, besonders einer emotionalen Störung oder einer Störung des Sozialverhaltens sein.

Was sind die Ursachen?
Enkopresis tritt oftmals, aufgrund von Belastungen oder Stress auf. Häufige Begleiterscheinungen können Depressionen oder auch Hyperaktivität sein.

Z. B. Borderline-Persönlichkeitsstörung, selbstverletzendes Verhalten, Ritzen usw.

Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) erscheint als eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis, eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes (innerhalb von sechs Monaten). Diese seelischen Verletzungen werden als Traumata bezeichnet und können sich über einen längeren oder kürzeren Zeitraum zugetragen haben.
Die erlebten Traumata werden nach verschiedenen Typen kategorisiert:
-Typ-1-Traumata: Das traumatische Ereignis trat einmalig auf, z. B. ein Verkehrsunfall oder ein sexueller Missbrauch.
-Typ-2-Traumata: Die traumatischen Ereignisse traten wiederholt auf, z. B. wiederholter sexueller Missbrauch, wiederholt auftretende  Naturkatastrophen oder Kriegshandlungen.

Symptome bei Posttraumatischen Belastungsstörungen
Die Betroffenen erleben meist eine tiefe Verzweiflung und Gefühle wie Angst, Hilflosigkeit, Ohnmacht, Kontrollverlust und Schutzlosigkeit.
Die Symptome einer PTBS sind das ständige Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von in sich aufdrängenden Erinnerungen (Flashbacks) oder Albträumen. Diese werden durch die betroffenen Personen als stark belastend wahrgenommen.
Meist treten Vermeidungssymptome auf, die sich in emotionaler Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit anderen Menschen und der Umgebung gegenüber äußern können.
Häufig kommt ein Zustand von ungewollter Übererregtheit und erhöhter psychischer Sensitivität dazu, der sich in Form von Schlafstörungen, Reizbarkeit, Wutausbrüchen, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhter Wachsamkeit oder ausgeprägter Schreckhaftigkeit manifestieren kann.

Regulationsstörungen im Säuglingsalter (z. B. Fütterstörung, Schlafprobleme, anhaltendes Schreien)
Unter der Regulationsstörung im Säuglingsalter werden exzessives Schreien, Schlafstörungen sowie Fütterstörungen zusammengefasst. Die Verhaltensauffälligkeiten des Säuglings führen häufig zu einer Überlastung der Eltern sowie eventuell in der Folge zu dysfunktionalen Eltern-Kind-Interaktionen.
Die Regulationsstörungen sind an drei wesentlichen Symptomen zu erkennen:
– Verhaltensauffälligkeiten des Kindes (Die Verhaltensauffälligkeiten zeigen sich als Entwicklungsstörung oder als organische Erkrankung.)
– Überlastung der Eltern
– Interaktionsstörung zwischen Eltern und Kind

-Lernschwierigkeiten
-Konzentrationsstörungen
-Schwierigkeiten im Sozialverhalten (mit Gleichaltrigen
 und Lehrern)
-Prüfungsängste
-Schulunlust und Schuldistanz

Unter dem Begriff „Sexueller Missbrauch“ werden sexuelle Handlungen verstanden, die mit, an oder vor Kindern/Jugendlichen ausgeübt werden. Auch erwachsene Personen können einen sexuellen Missbrauch erleben, wenn sexuelle Handlungen gegen ihren Willen ausgeführt werden.
Diese Taten zeigen sich nicht nur in Form von Geschlechtsverkehr, sondern auch als Handlungen von Erwachsenen, die versuchen, sich sexuell zu stimulieren. Sexuelle Handlungen können auch von gleichaltrigen Kindern oder auch Geschwistern ausgeübt werden. Insgesamt lassen sich die sexuellen Misshandlungen in zwei wesentlichen Formen unterscheiden:

-Hands-on-Taten
Die Hands-on-Taten bezeichnen den Körperkontakt zwischen dem Opfer und dem Täter.

-Hands-off-Taten
Bei Hands-off-Taten kommt es zu keinem Körperkontakt zwischen dem Opfer und dem Täter.
 

Zu Hands-off-Taten zählen z. B.:

-voyeuristisch-exhibitionistische Handlungen
-Vorzeigen pornografischer Materialien
-Herstellen pornografischer Fotos und 
  Filmaufnahmen von Kinder
-alle weiteren sexuell-intendierten (beabsichtigten)
 Handlungen ohne körperliche Berührung

Was sind die psychischen Folgen von sexuellem Missbrauch?
Kinder, die sexuell missbraucht wurden, können sehr unterschiedliche Reaktionen und Symptome zeigen. In der Regel fühlen sich viele schuldig und wertlos. Oft zeigen sie kognitive, emotionale und sexuelle Entwicklungsauffälligkeiten wie z. B.:

-Entwicklungsstörungen:
 Bei missbrauchten Kindern  kann sich die
 körperliche, soziale und geistige Entwicklung verzögern
 
-Gestörte Beziehungen:
Bindungsunfähigkeit führen. Sie haben häufig Schwierigkeiten, langfristig eine funktionierende, vertrauensvolle Beziehung einzugehen, und sie brechen schneller Beziehungen oder Freundschaften ab.

-Schulische Probleme:
Missbrauchte Kinder können nach einem Missbrauch Konzentrationsstörungen und Lernschwierigkeiten zeigen.

-Vermindertes Selbstwertgefühl:
Kinder, die missbraucht werden/wurden, schämen sich oft, wirken sehr unsicher und zeigen ein geringes Selbstwertgefühl.

-Gestörte Selbstwahrnehmung:
Sexuell missbrauchte Kinder zeigen meist Schwierigkeiten, mit Nähe und Distanz umzugehen. Sie lernen, körperliche Empfindungen zu ignorieren oder vermeiden vermehrt Körperkontakt.

-Auffälliges Sozialverhalten:
Missbrauchte Kinder können sich vermehrt distanzlos oder aggressiv zeigen.

-Gestörte Sexualität:
Missbrauchte Kinder können sexualisiertes Verhalten zeigen, das nicht ihrem Alter entspricht, z. B., wenn sie ihre Genitalien nicht nur berühren, sondern Gegenstände einführen oder andere Kinder entkleiden.

-Psychische und psychosomatische Erkrankungen:
Bei missbrauchten Kindern können nach Jahren spätere Auffälligkeiten wie Essstörungen, Drogen- und Alkoholmissbrauch auftreten. Auch Borderline-Störungen, Identitätsstörungen, Depressionen und Angsterkrankungen können Folge eines sexuellen Missbrauchs in der Kindheit sein.

Hinzu kommen psychosomatische Erkrankungen, z. B. Schlafstörungen, aber auch chronische Schmerzerkrankungen und neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen.

Die Schädigungen eines sexuellen Missbrauchs sind nach Einschätzungen vieler Experten deutlich intensiver, wenn folgende Faktoren vorliegen:

-der Altersunterschied zwischen Täter/n und
 Opfer/n war besonders  groß
-der Missbrauch fand im familiären Rahmen statt
-der Missbrauch dauerte über einen langen 
  Zeitraum an
-das Kind war noch sehr klein
-es wurde bei dem Missbrauch Gewalt am Kind
 angewendet
-dem Kind wurde starke Geheimhaltung auferlegt
-das Kind hat sich in seinem System/
 seiner Umgebung vollkommen schutzlos und 
 hilflos  gefühlt

Weitere Informationen finden Sie auch unter „Posttraumatische Belastungsstörungen“.

Unter dem Begriff „Somatoforme Störungen“ sind körperliche Beschwerden zusammengefasst, bei denen keinerlei organische oder medizinische Ursachen vorliegen. Die körperlichen Beschwerden der betroffenen Personen sind sehr unterschiedlich, und es kann jedes Organ davon betroffen sein. In der Regel suchen die Patientinnen und Patienten lange nach medizinischen Erklärungen für ihre Beschwerden und denken erst spät an eine mögliche psychische Ursache. Die betroffenen Personen leiden an den Symptomen, allerdings liegen keine körperlichen Erklärungen vor.

Symptome bei somatoformen Störungen
Die häufigsten Symptome sind:
– Kopfschmerzen
– Rückenschmerzen
– Müdigkeit
– Erschöpfung
– Beschwerden des Herz-Kreislauf-Systems
– Beschwerden des Magen-Darm-Traktes
– sexuelle Funktionsstörungen
– Störungen im urogenitalen Bereich
– Störungen im Bereich der Atmung
– Störungen in Muskeln und Gelenken

Was sind die Ursachen?
Die Ursachen für die Entstehung einer somatoformen Störung sind vielfältig. Einerseits können genetische Faktoren dazu beitragen, dass betroffene Personen an der Störung leiden, aber auch biologische, psychische und soziale Faktoren können eine wichtige Rolle spielen. Insbesondere psychosoziale Faktoren sind häufig die Auslöser für die Entstehung einer somatoformen Störung. Leiden die betroffenen Personen beispielsweise unter großem Stress, kann dies dazu beitragen, dass die Anspannungen im Körper zu Fehlsteuerungen der inneren Organe führen. Meist liegen den körperlichen Beschwerden auch tiefere seelische Konflikte wie Angst, Wut, Unzufriedenheit usw. zugrunde.

Unter dem Begriff „Störung des Sozialverhaltens“ versteht man ein Verhalten, das deutlich normverletzend ist. Kinder oder Jugendliche, die eine Störung des Sozialverhaltens aufweisen, zeigen oft Verhaltensmuster in Form von Aggressionen, oppositionellem und dissozialen Verhalten. Die Diagnose „Störung des Sozialverhaltens“ wird vergeben, wenn Kinder oder Jugendliche Verhaltensauffälligkeiten wie beispielsweise aggressives Verhalten gegenüber Menschen oder Tieren, Betrug, Diebstahl, Regelverstöße sowie Zerstörung von Eigentum aufweisen.
Symptome bei Störungen des Sozialverhaltens
Bei der Vergabe der Diagnose wird in erster Linie das Entwicklungsniveau des Kindes oder des/der Jugendlichen betrachtet. Außerdem wird zwischen der impulsiven und der instrumentellen Aggression unterschieden.
Kinder/Jugendliche, die an einer impulsiv-aggressiven Form leiden, zeigen einerseits ängstliche, andererseits impulsive Verhaltensweisen. In der Regel zeigen die betroffenen Personen wenig Selbstkontrolle und eine geringe Frustrationstoleranz. Handlungsweisen anderer Menschen werden oft als bedrohlich wahrgenommen. Viele der betroffenen Personen fühlen sich schnell vom Gegenüber angegriffen und reagieren meist mit stark impulsivem Verhalten.
Kinder/Jugendliche, die an der Form des instrumentell-aggressiven Verhaltens leiden, handeln aggressiv mit dem Ziel, um jeden Preis die eigenen Wünsche durchzusetzen sowie andere zu dominieren. In der Regel verspüren sie keinen Leidensdruck, sind unempfindlich und furchtlos. Diese Kinder/Jugendlichen zeigen meist wenig Bereitschaft, Veränderungen einzugehen.

Kinder oder Jugendliche mit der Diagnose „Störung des Sozialverhaltens“ zeigen beispielsweise folgende Verhaltensweisen wie:
– Tierquälerei
– Diebstahl
– Feuer legen
– häufiges Provozieren von Streitigkeiten
– schwere Wutausbrüche
– häufiges Provozieren von körperlichen
Auseinandersetzungen
– Zerstörung von Eigentum
– häufiges Lügen
– Schule schwänzen
– von Zuhause weglaufen
– häufige Regelverstöße

Was sind die Ursachen?
Die Ursachen für die Entstehung der Störung sind vielfältig. Es können biologische Faktoren (Temperament, Charakter usw.), aber auch das Erziehungsverhalten der Eltern (autoritär, permissiv, laisser-faire usw.) sowie Umweltfaktoren (z. B. Schule, Freundeskreis des Kindes usw.) zur Entwicklung der Störung beitragen. Auch die psychischen Merkmale (z. B. unzureichende Impulskontrolle, geringe Frustrationstoleranz usw.) des Kindes/Jugendlichen sind von besonderer Bedeutung.

Der Begriff „Umschriebene Entwicklungsstörungen“ wird heute synonym mit dem Begriff der Teilleistungsstörungen gebraucht.
Unter Entwicklungsstörungen versteht man Leistungsdefizite, die durch nicht altersgemäße Fähigkeiten einzelner oder mehrerer Funktionen in verschiedenen Bereichen charakterisiert sind.

Symptome bei umschriebenen Entwicklungsstörungen:
Beim Sprechen und in der Sprache:
– Artikulationsstörungen
– expressive Sprachstörung
– rezeptive Sprachstörung
Bei schulischen Fertigkeiten:
– Lese- und Rechtschreibstörung (LRS)
– isolierte Rechtschreibstörung
– Rechenstörung (Dyskalkulie)
Bei motorischen Funktionen:
– motorische Ungeschicklichkeit mit
  Leistungsbeeinträchtigung bei visuell
  räumlichen Aufgaben

Die Störungen können auch kombiniert auftauchen und werden dann als kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen bezeichnet.
Mit der umschriebenen Entwicklungsstörung können weitere psychische Auffälligkeiten auftreten. In der Regel zeigen Kinder ein vermindertes Selbstwertgefühl und/oder sind sozial isoliert.
Was sind die Ursachen?
Umschriebene Entwicklungsstörungen können trotz hinreichender Intelligenz, ausreichender Förderung sowie körperlicher und seelischer Gesundheit auftreten.
Es handelt es hierbei sich um eine Funktionsstörung des Zentralnervensystems, die zur Störung der Informationsverarbeitung führt.

Ungewöhnlich heftige und lang anhaltende Reaktionen auf schwere Belastungen/Anpassungsstörungen (z. B. bei Trennung, Liebeskummer, Umzug, Schicksalsschlägen, Erkrankung, Tod usw.)

Eine Tic-Störung ist gekennzeichnet durch eine plötzliche, unwillkürliche, rasch wiederholte, nicht rhythmische motorische Bewegung (motorischer Tic) oder eine Lautäußerung (vokaler Tic), die keinem offensichtlichen Zweck dient.
Die Symptomatik kann vorübergehend oder lang anhaltend auftreten und ist in der Regel stark situationsabhängig. Es fehlt der Hinweis auf eine neurologische Störung. Im Schlaf ist die Symptomatik nicht zu beobachten. Situationen, die für Betroffene als aufregend wahrgenommen werden (z. B. eine Geburtstagsfeier) oder anstrengend sind (z. B. Stress in der Schule/bei der Arbeit), können die Häufigkeit der Tics beeinflussen.
Tics können einfach oder komplex vorkommen. Sie können auch in Verbindung mit einer emotionalen Störung auftreten (Zwänge, hypochondrische Störung usw.).

Symptome bei Tic-Störungen
Häufige einfache motorische Tics:
– Augenblinzeln
– Mundöffnen
– Augenrollen
– Grimassieren
– Kopfnicken
– Kopfwerfen
– Schulterzucken
– Beinzucken
Häufige komplexe motorische Tics:
– Treten
– Springen
– Hüpfen
– Stampfen
– Klopfen
– Kreisen
– Kratzen
– Beißen
– Schlagen

Häufige einfache vokale Tics:
– Pfeifen
– Husten
– Räuspern
– Schnüffeln
– Spucken
– Schnäuzen
– Bellen
– Zischen
Häufige komplexe vokale Tics:
– Wiederholung bestimmter Wörter
– Wiederholung eigener Laute oder Wörter
– Gebrauch von sozial unannehmbaren,
   obszönen Wörtern
Tourette-Syndrom
Kombinierte vokale und multiple motorische Tics bezeichnet man als Tourette-Syndrom.

Eine Zwangsstörung kann im Wesentlichen daran erkannt werden, dass immer wiederkehrende Zwangsgedanken und/oder Zwangshandlungen auftreten.

Zwangsgedanken (auch Grübelzwang genannt) sind Vorstellungen oder Ideen, mit denen sich die betroffenen Personen immer wieder beschäftigen. In der Regel empfinden sie diese Gedanken als quälend.
 
Zwangshandlungen hingegen sind wiederholte Verhaltensweisen, die die betroffenen Personen ausüben. Oft liegt diesem Verhalten die irrationale Furcht vor einer Gefahr zugrunde. Die Ausführung eines Zwangs gibt den Betroffenen eine vorübergehende Erleichterung.

Zwangsgedanken und Zwangshandlungen können auch gleichzeitig auftreten. Personen, die an einer Zwangsstörung leiden, empfinden dies als eine große Belastung, da mehrere Bereiche im Alltag, z. B. Beruf, Schule oder soziale Aktivitäten stark beeinträchtigt werden können.

Häufige Formen von Zwangsgedanken und Zwangshandlungen können sein:

-Reinigungs- und Waschzwänge

Die Betroffenen leiden z. B. unter Angst vor:

Ansteckung:
Sie fürchten, sich mit Krankheitserregern zu infizieren und zu erkranken, bzw. diese unkontrolliert zu verbreiten und auch andere zu gefährden. Die Betroffenen verspüren panische Angst oder Ekel vor Schmutz, Bakterien, Viren sowie Körperflüssigkeiten oder -ausscheidungen. Ihre Ängste betreffen z. B. das Berührungen von Türklinken, das Benutzen öffentlicher Toiletten usw., was zu extremem Händewaschen und anderem führen kann.

Verschmutzung:
Sie fürchten, dass sie durch eine eigene „Verschmutzung” anderen Menschen einen Schaden zufügen könnten.

Vergiftung:
Sie fürchten, durch Kontakt sich und andere zu vergiften.

Krankheit:
Sie fürchten durch Unvorsichtigkeit selbst zu erkranken oder die Erkrankung Dritter zu verursachen.

-Putzzwänge

Die Betroffen putzen ständig und verspüren ein Unwohlgefühl, dass die gereinigte Stelle nicht sauber genug ist. Im Gegenteil erleben sie den Impuls, bestimmte Bereiche immer wieder säubern zu müssen trotz ersichtlicher Sauberkeit, z. B.: Fenster putzen usw.

-Kontrollzwänge

Die Betroffenen haben starke Angst, durch Unachtsamkeit und Versäumnisse eine Katastrophe auszulösen, z. B. kontrollieren sie mehr als nötig ihre Haustür, den Herd, Licht, Schlösser, Elektrogeräte, Türen, Fenster, Wasserhähne, Steckdosen usw.

-Wiederholzwänge

Hierbei handelt es sich um alltägliche Handlungen, die immer wieder wiederholt werden wie z. B. Zähne putzen, Schuhe abputzen, Hände abtrocknen, durch die Tür hinein- und hinausgehen usw.

-Zählzwänge

Die Betroffenen spüren einen sich ihnen immer wieder aufdrängenden Impuls, in Gedanken bestimmte Zählrituale ausführen zu müssen, z. B. bestimmte Rechenaufgaben weiterzuführen oder bestimmte Objekte immer wieder zu zählen, z. B. vorbeifahrende Autos, Pflastersteine, Stufen usw.

-Sammelzwänge

Die Betroffenen spüren einen sich ihnen immer wieder aufdrängenden Impuls, ständig Gegenstände sammeln bzw. anhäufen zu müssen, z. B. das Stapeln/Ansammeln von Schmierzetteln, Zeitungen, Möbeln, Kleidung usw. Die zwanghaften Sammler haben Angst davor, aus Versehen etwas für sie Wertvolles oder Wichtiges wegzuwerfen.

-Ordnungszwänge

Die Betroffenen versuchen immer wieder, bestimmte Alltagsgegenstände nach einer bestimmten Ordnung oder Symmetrie anzuordnen. Jegliche Art von Unordnung oder Veränderung der „eigenen Ordnung“ macht sie nervös und unzufrieden.

-Zwangsgedanken ohne Zwangshandlungen

Zwangsgedanken drehen sich häufig um folgende Inhalte:
– aggressive Vorstellungen (z. B. die Befürchtung, einer nahestehenden Person, zu der eigentlich ein inniges Verhältnis besteht, Gewalt anzutun, z. B.: „Ich könnte mein Kind schlagen.“)
– sexuelle Vorstellungen (z. B. Impulse, sich sexuell obszön zu verhalten, z. B.: „Ich könnte das Nachbarskind sexuell misshandeln.“)
– religiöse Vorstellungen (z. B. religiöse Praktiken und Rituale,  Glaubenssätze,  moralische Einstellungen, Magie oder blasphemische Gedanken, z. B.: „Ich könnte mich während des Gottesdienstes blasphemisch äußern (lächerlich machen, Gott beleidigen).“)
Die häufigsten Zwangsgedanken im Kindes- und Jugendalter sind Angst vor Verschmutzung oder Verseuchungen (was zu einem Waschzwang führen kann) und Angst, sich selbst oder andere zu verletzen.
Bei jeder dieser Erkrankungen ist es unbedingt erforderlich, dass eine Fachkraft das Kind oder den Jugendlichen/die Jugendliche untersucht und die mögliche Störung genauestens diagnostiziert. Auch die Behandlung und Heilung sollte nur unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht und therapeutischer Begleitung erfolgen.

Die Borderline-Persönlichkeitsstörung gehört zu den emotional instabilen Persönlichkeitsstörungen und ist charakterisiert durch Impulsivität, die Instabilität von Emotionen und Stimmungen. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und die Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung zeigen häufig eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und eine Instabilität in ihren zwischenmenschlichen Beziehungen.
Die betroffenen Personen neigen zur Selbstverletzung, um ihre Anspannungen zu lindern. Patientinnen und Patienten mit einer BPS fühlen sich innerlich sehr zerrissen, haben ein gestörtes Körperbild sowie ein geringes Selbstwertgefühl. Weitere Begleiterscheinungen sind starke Ängste vor dem Alleinsein.

Was sind die Ursachen?
Gründe für die Entstehung einer BPS können einerseits genetische Faktoren sein, andererseits einschneidende/ traumatische Lebenserfahrungen der betroffenen Personen wie z. B. sexuelle Gewalterfahrungen oder schwere Vernachlässigungen in der Kindheit.

Die Verhaltenstherapie ist eines der psychotherapeutischen Verfahren, das wissenschaftlich am besten überprüft wurde. Sie wurde in den USA aus den Erkenntnissen der Lerntheorie entwickelt. Der grundsätzliche Ausgangspunkt der Verhaltenstherapie ist, dass das problematische Verhalten der betroffenen Personen erlernt wurde und daher wieder verlernt werden kann. In der Verhaltenstherapie geht es darum, ein fehlerhaftes Verhalten umzulernen oder sich noch nicht erlernte Verhaltensweisen anzueignen. Unter Verhalten versteht man sowohl die körperlichen Reaktionen als auch die Gefühle, Gedanken und die Kognitionen. In den Sitzungen wird daran gearbeitet, wie der Patient/die Patientin die Situationen einschätzt und was er/sie verändern kann. Nicht nur Reflexion und Gewinnung von Einsichten, sondern vor allem praktisches Handeln gehören zum Therapieerfolg.

Verhaltenstherapie ist handlungsorientiert und Hilfe zur Selbsthilfe. Der Patient/die Patientin beteiligt sich aktiv und erprobt neue Verhaltens- und Erlebnisweisen, die er/ sie dann langfristig in die reale Lebenssituation integriert. Hierzu gehören manchmal auch therapeutische Hausaufgaben, wie beispielsweise Selbstbeobachtungen und das Umsetzen der neu erlernten Verhaltensweisen.

Ziel ist die Stärkung der Eigenverantwortung und Eigenaktivität des Patienten/der Patientin und die Vermittlung von Fertigkeiten zur selbstständigen Problemlösung.

Bei der Therapie mit Kindern spielt die Mitarbeit der Eltern eine wesentliche Rolle, um die Therapieziele zu erreichen.

Erreicht die Patientin/der Patient im Verlauf der Therapie all die vereinbarten Ziele, gilt die Therapie als erfolgreich beendet.

Die Verhaltenstherapie wird vor allem bei Störungsbildern wie Ängsten, Depressionen, Essstörungen, Zwangsstörungen, sexuellen Funktionsstörungen, psychosomatischen Störungen und auch den üblichen Störungsbildern des Kindes- und Jugendalters oft mit großem Erfolg angewendet.

Sie ist eine wissenschaftlich anerkannte Therapieform. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. LINK Therapie Kosten

Verhaltenstherapeutische Methoden geben Ihnen Hilfestellung bei der Bewältigung der Problematik.

Diese können z. B. sein:

  • Desensibilisierungs- und Konfrontationsmethoden (z. B. bei Ängsten, Zwängen usw.)
  • operante Methoden (z. B. Verstärkungspläne für positives Verhalten)
  • Stressbewältigung (z. B. bei Leistungsdruck)
  • Selbstinstruktionsmethoden (z. B. bei Lern- und Leistungsproblemen, bei impulsiven oder ängstlichen Verhaltensweisen usw.)
  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitstrainings (z. B. bei AD(H)S, Prüfungsangst usw.)
  • Rollenspielmethoden (z. B. bei ängstlichen, oppositionell-aggressiven und hyperaktiven Verhaltensweisen usw.)
  • spieltherapeutische Methoden (z. B. zum Entwickeln kindgerechter Lösungen, zur Förderung der emotionalen Integration und Steuerung usw.)
  • soziales Kompetenztraining (z. B. bei Kommunikationsproblemen, Selbstwertproblemen usw.)
  • Entspannungsverfahren (z. B. progressive Muskelentspannung (PMR), autogenes Training, Hypnose usw. bei Depression, Leistungsängsten usw.) 

Besitzen Sie bereits Arztbriefe oder Berichte von Psychologen, Logopäden, Ergotherapeuten o. ä., dann bringen Sie diese bitte zum Erstgespräch mit.

Die Sitzungsdauer beträgt 50 Minuten. Wir legen Wert auf Zuverlässigkeit und bitten Sie daher, Ihre Termine pünktlich wahrzunehmen.

Die Therapiesitzungen finden in der Regel einmal in der Woche, in besonderen Fällen bis zu zweimal in der Woche statt.

THERAPIEPRAXIS BERLIN

Dipl. Päd. Özlem Güvendi-Gönen

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Dipl. Päd. Gönül Tunali-Öztürk

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